Facebook: Nicht doch eher entbehrlich?
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Wer mich kennt, weiß, dass ich auf Facebook zwar an und für sich sehr aktiv bin – aber meist nur im Verborgenen. Ich tummle mich in sehr vielen Gruppen, von denen die meisten geschlossen oder teilweise sogar geheim sind. Meine Pinnwand ist mehr oder weniger verwaist und gibt nur wenige Anhaltspunkte dafür, dass ich dort überhaupt aktiv bin. Tatsächlich gibt es Tage, an denen mich das soziale Netzwerk wahrscheinlich anderthalb bis zwei Stunden kostet. Schon des Öfteren habe ich mir die Frage gestellt, wie wichtig Facebook eigentlich ist und was passieren müsste, damit ich meinen Account dort lösche. Dazu ist mir heute eine Blogparade von 9ag.de untergekommen, die zwar eigentlich schon abgelaufen ist, zu der ich aber doch eben noch etwas schreiben möchte, weil ich mich mit der Fragestellung „Was müsste passieren, damit ihr euren Facebook Account löscht?“ auch des Öfteren beschäftige.
Meine Freunde
Ich habe derzeit 138 „Freunde“ bei Facebook – noch vor Kurzem waren es etwa 180, ich habe gerade erst „ausgemistet“. Ich würde mal sagen, dass ich ungefähr 80 Prozent dieser Menschen im „echten“ Leben nicht kenne. Hauptsächlich handelt es sich um Forenbekanntschaften, Kunden und Kollegen. Würde ich ihnen in Wirklichkeit begegnen, würde ich sie wahrscheinlich nicht einmal erkennen, sieht man doch auf dem Foto oft anders aus als in Wirklichkeit – so es denn überhaupt ein echtes Profilfoto gibt. Meine privaten Kontakte bei Facebook stehen hier eigentlich in erster Linie zur „Zierde“, denn mit ihnen kommuniziere ich nach wie vor bevorzugt per Telefon (bis auf wenige Ausnahmen). Alles andere sind keine wirklichen Freundschaften – ich würde sie mehr als Zweckgemeinschaft bezeichnen.
Datenschutz
Ich bin mir der Datenschutz-Diskussion rund um Facebook sehr wohl bewusst, nicht zuletzt auch wegen dem riesigen Hype, den der Verkauf von WhatsApp an Facebook kürzlich verursachte. Ich habe mir nie Gedanken über die Nutzungsbedingungen und die damit einhergehenden Rechte von Facebook gemacht. Ich bin mir grundsätzlich dessen bewusst, dass der Dienst quasi Narrenfreiheit hat und mit meinen Daten anstellen kann, was Herr Zuckerberg will. Andererseits ist das auch nichts Neues – wer schon alleine beruflich wie ich gezwungen ist, einen Google-Account zu benutzen, kennt das Gefühl, „gläsern“ zu sein. Das bedeutet nicht, dass ich mit Facebook arglos umgehe. Ich füttere den Dienst nicht willkürlich mit Daten, veröffentliche weder von mir selbst Fotos, noch von meiner Familie. Meine Kinder sind ein absolutes NoGo für Facebook (für das gesamte Internet). Aber wahrscheinlich liefere ich Facebook alleine mit meiner Anwesenheit und meiner Nutzung verschiedener Gruppen genug Informationen, um mich monetarisieren zu können.
Muss Facebook wirklich sein?
Für mich ist Facebook ein guter Ort, um mich mit Kollegen über Berufliches zu unterhalten – hierfür verwende ich das Netzwerk auch zu 90 Prozent. Eine Kündigung des Accounts käme für mich trotz aller Nachteile aktuell nicht in Frage. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich Facebook für mich hervorragend zum Networking auf beruflicher Ebene lohnt. Kaum woanders kann ich einen derart tiefen Einblick in die SEO-Branche erhalten und mit entsprechenden Persönlichkeiten in Kontakt zu treten. Viele meiner aktuellen Kunden stammen aus der Vernetzung auf Facebook – für mich ist es daher auch ein unverzichtbares Akquisetool. Rein aus privater Sicht hingegen könnte ich jederzeit auf Facebook verzichten.
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